Rechnungsfuchs-
Buchhaltungslexikon:
Buchstabe L
Definition - Leistung:
Darius Mann, Wirtschaftsinformatiker
1. Was sind Leistungen?
Leistung ist ein Grundbegriff aus der Kosten- und Leistungsrechnung und wird auch als Output bezeichnet. Der Output oder die Leistung setzt sich aus dem Einsatz unterschiedlicher Produktionsfaktoren zusammen. D. h., dieser Begriff umfasst alle im Rahmen eines Herstellungsprozesses gefertigten Waren oder Dienstleistungen.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Bäcker, der sein Brot und seine Brötchen backt, um diese dann in seiner Backstube zu verkaufen. In diesem Fall handelt es sich bei dem Brot und den Brötchen um seine Leistung.
Ein weiteres Beispiel wäre der Transport von Möbeln von Berlin nach München durch eine Umzugsspedition. Die Beförderung der Möbel bildet hierbei die Leistung.
Die Leistung bezieht sich aber nicht unbedingt immer nur auf die Ausbringungsmenge. Sie kann auch für dessen Geldwert stehen. Allerdings meint man dabei die Umsätze und Erlöse eines Unternehmens. Das Gegenstück hierzu bilden die Kosten.
2. Arten von Leistungen
In der Kosten- und Leistungsrechnung unterscheidet man zwischen Markt- und Eigenleistungen. Außerdem werden die Leistungen in Gesamt-, Grund-, Zusatz- und Andersleistungen unterteilt.
a. Marktleistungen
Unter den Marktleistungen versteht man Waren, Produkte und Dienstleistungen, die für den Absatzmarkt produziert und an den Kunden verkauft werden. Also die Leistungen, die für die Umsatzerlöse im Unternehmen verantwortlich sind. Als Beispiel:
Verkauft ein Hersteller für Küchengeräte einen Herd, stellt der Herd seine Leistung dar. Oder: In einem Schönheitssalon werden die Dienstleistungen Maniküre und Pediküre angeboten. Das Wort Leistungen steckt hier bereits drin.
b. Eigenleistungen
Eigenleistungen sind selbst hergestellte Erzeugnisse, die nicht für den Absatzmarkt, also den Verkauf gedacht sind. Sie wurden stattdessen für den Eigenbedarf gefertigt.
Ein typisches Beispiel dafür ist die Herstellung einer Maschine, die eigens für die Produktion von Waren verwendet wird.
Eine Eigenleistung führt nicht zu Umsatzerlösen, aber zu einer Erhöhung der Gesamtleistung.
c. Gesamt-, Grund-, Zusatz- und Andersleistungen
Gesamtleistung
Die Gesamtleistung bildet einen eigenen Zwischenposten in der Gewinn-und Verlust-Rechnung und berechnet sich wie folgt:
Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderungen + aktivierte (im Anlagevermögen) Eigenleistungen
Grundleistung
Hierbei handelt es sich um die Umsatzerlöse aus dem Kerngeschäft. Die Grundleistung ist die "eigentliche" Leistung des Unternehmens und entspricht stets dem Zweckertrag.
Zusatzleistungen
Darunter versteht man Leistungen, denen kein Ertrag gegenüber steht (z. B. die kostenlose Montage einer Einbauküche).
Andersleistungen
So werden die Leistungen bezeichnet, denen ein Ertrag in abweichender Höhe gegenüber steht.
3. Bedeutung für die tägliche Praxis
Als Leistung wird in der Betriebswirtschaftslehre und im kaufmännischen Rechnungswesen die Ausbringungsmenge von Waren aus dem Produktionsprozess eines Unternehmens sowie die Erbringung von Dienstleistungen bezeichnet.
Aber auch die in Geldeinheiten bewertete Ausbringung kann man unter der Leistung verstehen. Korrekter wäre jedoch hierbei, von Umsatzerlösen zu sprechen.
Es wird zwischen Marktleistungen und Eigenleistungen sowie zwischen Gesamt-, Grund-, Zusatz- und Andersleistungen unterschieden.