Rechnungsfuchs-
Buchhaltungslexikon:
Buchstabe K
Definition - Kreditor:
Darius Mann, Wirtschaftsinformatiker
1. Was ist ein Kreditor?
a. Die Kreditorenrechnung
b. Aufgaben der Kreditorenbuchhaltung
1. Was ist ein Kreditor?
Das Wort Kreditor leitet sich vom lateinischen credere (zu deutsch "anvertrauen") ab. Als Kreditor bezeichnet man einen Gläubiger von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da er das Risiko eines Kreditgebers trägt. Kreditoren können natürliche Personen, Unternehmen oder juristische Personen des öffentlichen Rechts (Städte, Gemeinden, Rundfunkanstalten u. Ä.) sein. Das Gegenstück dazu ist der Debitor (Schuldner von Forderungen).
Da für den Kreditoren das Risiko besteht, dass der Empfänger die Ware zu spät oder gar nicht bezahlt, spricht man vom Kreditorenrisiko. Dieses wird mittels einer Bonitätsprüfung, einer Bankauskunft oder über den Jahresabschluss festgestellt.
a. Die Kreditorenrechnung
Bei einer Kreditorenrechnung handelt es sich nicht um eine Berechnung. So bezeichnet man die Rechnung, die man von seinem Verkäufer, Dienstleister oder aber auch dem Finanzamt erhält. Dabei kann es sich sowohl um eine Einzelrechnung als auch um eine wiederkehrende Rechnung handeln.
Einzelrechnungen müssen sich stets auf die Bestellung, wiederkehrende Rechnungen auf zum Beispiel einen zuvor geschlossenen Vertrag beziehen.
b. Aufgaben der Kreditorenbuchhaltung
Zu den Aufgaben der Kreditorenbuchhaltung gehört das Bearbeiten der eingehenden Rechnungen. Hierbei werden Rechnungen und Gutschriften geprüft, erfasst sowie anschließend archiviert. Sie veranlasst zudem die pünktliche Zahlung der eingegangenen Rechnungen. Außerdem sind Kreditorenbuchhalter für das Mahnwesen und die Offene-Posten-Bearbeitung zuständig.
Auch die Pflege der Daten im Kreditorenstamm gehört zu den Aufgaben der Kreditorenbuchhaltung. Des Weiteren verfügt jeder Kreditor über ein eigenes Kreditorenkonto, welches mit einer eigenen Nummer, der Kreditorennummer, versehen wird.
Kurz gesagt, die Kreditorenbuchhaltung kümmert sich im Wesentlichen um die korrekte Verbuchung und die Fälligkeitsüberwachung der Lieferantenverbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
2. Kennzahl Kreditorenziel
Das Kreditorenziel oder auch Lieferantenziel genannt, ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die in der Bilanzanalyse ermittelt wird, um die Umschlagsgeschwindigkeit der Kreditoren festzustellen. Das bedeutet, sie misst die Zeit, die zwischen dem Rechnungseingang und der Bezahlung der Rechnung liegt. So lässt sich feststellen, wie schnell die Verbindlichkeiten in einem Unternehmen bezahlt werden.
Die Formel zur Berechnung des Kreditorenziels lautet:
Durchschnittliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / Materialeinsatz + Fremdleistungen x 365 Tage
3. Was sind debitorische Kreditoren?
Ein Kreditor kann auch zu einem debitorischem Kreditor werden. Das passiert, wenn sein Kreditorenkonto ein Soll ausweist, sprich er dem Unternehmen Geld schuldet.
Ein Grund dafür kann eine Überzahlung sein oder wenn beispielsweise eine bereits bezahlte Ware retourniert wird. Somit schuldet der Kreditor dem Unternehmen noch Geld und muss ihm eine Gutschrift über die zurückgegebene Ware ausstellen.
In diesem Fall wird der Betrag in der Bilanz unter "Sonstige Vermögensgegenstände" als Forderung ausgewiesen.
4. Bedeutung für die tägliche Praxis und Zusammenfassung
Achten Sie auf Ihr Kreditorenziel. Dieses gibt Auskunft über die Zahlungsmoral ihrer Kunden. Kurze Kreditorenlaufzeiten sind ein Anzeichen für eine gute Liquidität, lange können auf eine nicht ausreichende Liquidität oder ein schlechtes Kreditorenmanagement hindeuten.
Bei einem erfolgreichen Unternehmen sollte die Debitorenlaufzeit kürzer als die Kreditorenlaufzeit sein, da das die Liquidität enorm erhöht. Wer zu lange seine Rechnungen unbezahlt lässt, läuft schlicht weg Gefahr nur noch über theoretisches Geld zu verfügen und real nicht zahlen zu können. Haben Sie als Selbständiger stets Ihre Rechnungen im Blick.