Rechnungsfuchs-
Buchhaltungslexikon:

Buchstabe F

Definition - Die Forderung:

Darius Mann, Wirtschaftsinformatiker

Was ist eine Forderung?

Bei einer Forderung handelt es sich um einen Anspruch auf Zahlung eines ausstehenden Rechnungsbetrags. Eine Forderung entsteht, sobald ein Gläubiger (Kreditor) dem Schuldner (Debitor) einräumt, eine Rechnung erst bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu begleichen. Da der Debitor keine Zinsen zahlen muss, stellt eine Forderung ein kurzfristiges unverzinstes Darlehen dar, das einem Lieferanten gewährt wird.

Für ein Unternehmen sind zwei Aspekte von Forderungen besonders wichtig. Zum einen muss das Unternehmen die Liquidität sicherstellen, bis der Debitor seine Schuld begleicht. Auf der anderen Seite geht das Unternehmen das Risiko ein, dass der Lieferant seine Rechnung gar nicht begleichen kann.

Daher betrachtet das Forderungsmanagement zum einen Liquiditätskennzahlen, als auch Risikoanalysen zu seinen Lieferanten.

Kurzfristiges Liquiditätsmanagement

Das Liquiditätsmanagement kann aus einer operativen und einer strategischen Sichtweise gesehen werden. Bei ersterer geht es darum, täglich zu überprüfen, ob ausstehende Forderungen beglichen wurden, wann ich selbst Rechnungen bezahlen muss und ob ich über genug Cash verfüge, eine verspätete Begleichung überbrücken kann.

In diesem Zusammenhang sollte auch überprüft werden, ob gegebenenfalls eine kurzfristige Finanzierung von einer Bank, zum Beispiel über eine Kreditlinie, in Anspruch genommen werden muss.

Das Wichtigste beim kurzfristigen Liquiditätsmanagement ist, mehrere Schritte im Voraus zu planen. Denn so kann schnell gehandelt werden, wenn sich eine Zahlung verspätet oder ganz ausfällt. Wer überrascht, muss schnell selbst Mahngebühren bezahlen, weil er seinen eigenen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.

Langfristiges Liquiditätsmanagement – Der Geldumschlag

Beim strategischen Liquiditätsmanagement geht es darum, den Geldumschlag zu optimieren und dabei Risiken und Kosten aus Liquiditätsengpässen langfristig zu minimieren. Der Geldumschlag modelliert dabei eine Kette typischer Geschäftsvorfälle:

Zuerst erhält das Unternehmen Vorräte von einem Lieferanten, die auf Ziel zu begleichen ist. Im nächsten Schritt fertigt das Unternehmen aus den Vorräten ein Produkt, oder erbringt eine Dienstleistung. Diese wird wiederum auf Ziel verkauft. Bei einer Rechnungsdauer von jeweils 30 Tagen und einer Produktionsdauer von 20 Tagen, wird der Lieferant 30 Tage nach Lieferung der Vorräte bezahlt, das Geld für das Endprodukt steht aber erst 50 Tage nach Vorratslieferung zur Verfügung. Es entsteht ein Liquiditätsengpass.

Da in einem echten Unternehmen viele dieser Geschäftsvorfälle gleichzeitig passieren, wird im strategischen Liquiditätsmanagement mit Kennzahlen gerechnet, die auf Durchschnittswerten basieren. Für den Geldumschlag kann folgende Formel verwendet werden:

Geldumschlag

Geldumschlag =  durchschn. Lagerdauer + Kundenziel – Lieferantenziel

Je größer die Kennzahl Geldumschlag, desto größer sind die Kosten und Risiken für das Unternehmen.

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Factoring und Skonto  –  Forderungen optimieren

Um den Geldumschlag zu optimieren, können Forderungen so gestaltet werden, dass das Kundenziel reduziert wird. Hierzu kann ein Skonto oder ein Factoringgeschäft vereinbart werden.

Bei einem Skonto wird dem Debitor ein geringerer Preis angeboten, wenn er diesen zum Beispiel 10 Tage vor dem eigentlichen Zahlungsziel begleicht. So hat der Kunde einen Anreiz, dabei mitzuhelfen, den Geldumschlag zu verkürzen.

Das Factoringgeschäfft bringt eine dritte Partei ins Spiel. Dabei wird eine Forderung an ein Factoringunternehmen abgetreten, das sofort den Rechnungsbetrag minus einen Abschlag an das Unternehmen überweist. Dabei wird nicht nur der Geldumschlag verkürzt, sondern das Risiko eines Zahlungsausfalls wird auf das Factoringunternehmen übertragen.

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Bedeutung für die tägliche Praxis

Jede gestellte, aber unbezahlte Rechnung bleibt eine Forderung. Man kann es auch, als Schuld oder Kredit für den Kunden nennen. Wer als Selbständiger seinen Einnahmen nicht genügend hinterher ist und den Überblick über seine Forderungen verliert, kann schnell mit seiner Firma ins Trudeln geraten.

Es gibt hierfür bereits angeführte Factoring-Services, die gerade kleinere Unternehmen damit unterstützen können, den Verwaltungsaufwand aus dem Forderungsmanagement auszulagern und Berechenbarkeit der Einnahmen zu schaffen.

Daher der Tipp: kennt Eure Forderungen, so gut wie Eure Firma.

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