Rechnungsfuchs-
Buchhaltungslexikon:

Buchstabe A

Definition - Abschreibung:

Darius Mann, Wirtschaftsinformatiker

1. Was ist eine Abschreibung? 

Eine Abschreibung ist eine geplante oder ungeplante Wertminderung eines Vermögenswerts. Dieser Begriff kommt aus dem betrieblichen Rechnungswesen. 

2. Die Abschreibung - Grundgedanke

Mit der Abschreibung im engeren Sinne wird der Betrag berechnet, der die Abschreibung einer Anlage widerspiegelt. Letztlich ist dieser Betrag als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen. Bei der Kalkulation wird der Abschreibungsbetrag unter den Artikelkosten angezeigt. Abschreibungen sind nur auf abschreibungsfähige Anlagegüter möglich. Dies können sowohl materielle als auch immaterielle Objekte (zB Patente) sein.

Aktivierte Herstellungs- oder Anschaffungskosten werden jährlich um einen bestimmten Betrag gemindert, um die während der Rechnungsperiode eingetretene Wertminderung widerzuspiegeln. Abschreibungen werden auf Basis der erwarteten Nutzungsdauer berechnet.

Die Abschreibung kann jedoch auch verschiedene Arten der Abwertung eines bestimmten Anlage- oder Umlaufvermögens darstellen. Dazu gehört die sogenannte Buchhaltungsunterstützung. Abschreibungen erfassen im weiteren Sinne nicht nur die Abschreibung einzelner Wirtschaftsgüter in einem bestimmten Abrechnungszeitraum, sondern auch andere Abschreibungsmöglichkeiten und andere Abschreibungen aufgrund von Abschreibungserfordernissen.

3. Gründe für Abschreibungen

Wirtschaftliche Ursachen: Hier können Fehlinvestitionen, Nachfrageschwäche oder ineffiziente Anlagen berücksichtigt werden. In den ersten beiden Fällen konnten wir die ursprünglich erwartete Leistung nicht voll ausschöpfen.

Wenn Ineffizienz der Grund für Abschreibungen ist, liegt dies meist an technologischem Fortschritt oder reduzierten Wiederbeschaffungskosten.

Rechtsgrund: Gesetzgeberische Maßnahmen wirken sich erheblich auf die Wertminderung von Vermögenswerten aus. Die Kündigung wird wirksam nach Ablauf des Miet- oder sonstigen Vertrages oder nach Erlöschen des Schutzrechts (Lizenz oder Patent).

Technische Ursachen: Die technische Ursache kann eine einfache Abnutzungserscheinung durch häufigen Gebrauch oder anormale Abnutzung wie z. B. einen Unfall sein.

4. Bilanzielle Abschreibungen nach HGB

Planmäßige Abschreibungen auf abnutzbare Gegenstände des Anlagevermögens sind in der Regel langfristig feststellbar. Nach § 253 Abs. 3 HGB müssen Sie einen Abschreibungsplan erstellen, der als Bewertungskriterium die Herstellungs- oder Anschaffungskosten je Wirtschaftsgut angibt. Außerdem müssen Sie die voraussichtliche Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode angeben. Da gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB der Grundsatz der Bewertungskontinuität gilt, sind Änderungen des Abschreibungsplans nur in begründeten Ausnahmefällen möglich.

Sonderabschreibungen bzw. bisher außerplanmäßige Abschreibungen sind für alle Vermögensgegenstände unter den dort genannten Voraussetzungen auf Grundlage der §§ 253 Abs. 3 und 4 HGB möglich. Entfällt der Grund für die außerplanmäßige Abschreibungsmethode, gelten die Bewertungsvorschriften des § 253 Abs. 5 HGB sowohl für Kapitalgesellschaften als auch für Personengesellschaften.

Attributive Abschreibung ist eine kalkulatorische Abschreibungsart. Grundlage der Bewertung sind in der Regel die Wiederbeschaffungskosten zum Bewertungsstichtag vor dem Hintergrund der Erhaltung der Substanz des Konzerns. Der in der Bilanz aufgeführte Gesamtabschreibungsaufwand stimmt in der Regel nicht mit dem Abschreibungsaufwand in der Kalkulation überein. Der Grund dafür ist eine Erhöhung oder Verringerung der Wiederbeschaffungskosten. 

5. Abschreibungsmethoden

Bei der linearen Abschreibungsmethode werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten (AHK) nach Abzug der Residualerträge gleichmäßig auf die nächsten Jahre verteilt. Teilen Sie dazu einfach AHK durch die voraussichtliche Nutzungsdauer.

Bei der degressiven Abschreibung wird der Betrag in Raten ermittelt und nimmt im Laufe der Zeit weiter ab. Zu unterscheiden ist zwischen der rechnerischen Abschreibung mit konstanter Ratendifferenz und der geometrisch linearen Abschreibung mit konstantem Abschreibungssatz.

Progressive Abschreibung beschreibt, wie die Abfolge der degressiven Bilanzsätze umgekehrt wird. Dieses Verfahren wird jedoch nur in sehr wenigen Fällen durchgeführt.

Bei der Abschreibung von Leistung muss die Summe von Leistungsgrößen und Leistungseinheiten geschätzt werden. Der jährliche Abschreibungsbetrag ist der AFA (Verschleißabzug) pro Wartungseinheit multipliziert mit der Wartungsmenge.

 Der Sonderfall, Stoffabschreibungsmethode wird hauptsächlich in Bergbaubetrieben wie Kohleminen und Kiesgruben angewendet. Hier müssen wir die Menge an abbaubaren Stoffen abschätzen. Die Kosten für den Erwerb eines abgebauten Vermögenswertes müssen durch die abgebaute Menge geteilt werden. Die resultierende Abschreibung pro Einheit Zersetzungsmaterial muss schließlich mit dem Zersetzungsmaterial multipliziert werden.

6. Bedeutung für die Bilanz und Zusammenfassung

Als Aufwand verringert die Abschreibung die Gewinne, die in der Steuerbilanz erscheinen. Abhängig von der gewählten Abschreibungsmethode kann dies erhebliche Auswirkungen auf Ihre ausgewiesenen Gewinne haben.

Dies gibt dem Betreiber einen gewissen Spielraum, um Gewinne zu „manipulieren“. Hinzu kommt die Möglichkeit der Sonderabschreibung. Der Entscheidungsspielraum ermöglicht es Unternehmen, stille Reserven zu bilden und reale wirtschaftliche Verhältnisse zu verschleiern.

Dennoch müssen sich Unternehmen an den Grundsatz der Kontinuität halten. Nachdem Sie eine Abschreibungsmethode ausgewählt haben, müssen Sie sie daher pflegen. Abweichungen hiervon sind nur in Ausnahmefällen und aus wichtigem Grund möglich.

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