Rechnungsfuchs-
Buchhaltungslexikon:
Buchstabe X
Definition - XBRL:
Darius Mann, Wirtschaftsinformatiker
1. Was ist XBRL?
XBLR steht für eXtensible Business Reporting Language. Dabei handelt es sich um eine "Sprache", die auf XML basiert. Sie wird im Finanzbereich dazu genutzt, elektronische Daten in vereinheitlichter Form zu erstellen und zu übermitteln. Vor allem Jahresabschlüsse werden in der XBLR-Sprache generiert.
Sinn und Zweck der Sache ist es, den Berichtsfluss der Unternehmen mit XBRL zu standardisieren sowie zu rationalisieren. Das bedeutet, dass mit einer einheitlichen Technik ein Verfahren geschaffen wird, das für alle Systeme kompatibel ist. Dabei handelt es sich um einen freien Standard, der von jedem kostenlos verwendet werden kann.
Genutzt wird XBRL hauptsächlich zur Übermittlung von Daten an Statistikämter und Steuerbehörden, aber auch zum internen Reporting.
2. Wie funktioniert das?
XBRL wurde in den USA von Buchhaltern entwickelt. Ziel ist es, dass die Daten aus der Ursprungsquelle automatisch in das XBRL-Format transformiert und an den Empfänger übermittelt werden. Bei dem Empfänger wiederum können die Daten dann automatisch in seinem System eingelesen werden.
Aber wie genau funktioniert das? Ohne dabei zu tief ins technische Detail zu gehen, hier eine kurze Erläuterung, wie XBLR arbeitet:
XBRL verwendet die Syntax von XML. Grundlage bildet hier eine Taxonomie (Klassifikationsschema), die die Struktur des XBRL-Dokuments bestimmt. Hierbei werden einzelne Berichtselemente erstellt. Jedes Berichtselement enthält Datenfelder, die sogenannten Attribute. Zusammengefügt geben diese Berichtsfelder dann einen vollständigen Bericht wieder.
Es existieren jedoch bereits vorgefertigte Taxonomien, die man verwenden kann. Hierbei sind die vorgefertigten Taxonomien mit den entsprechenden Elementen für die jeweiligen Unternehmensbereiche gespickt und brauchen vom Benutzer nur noch ausgefüllt und abgeschickt werden.
3. Vorteile und Nachteile von XBRL
Der größte Vorteil des XBRL-Verfahrens liegt darin, dass erhaltene Daten nicht extra aufbereitet oder in andere Formate konvertiert werden müssen. Dabei können leicht Fehler entstehen und für einen sogenannten Medienbruch sorgen. Zudem spart es Zeit, da der Aufwand deutlich verringert und der Datenaustausch um ein Vielfaches erleichtert wird.
Wie bei allem gibt es bei dem Verfahren aber auch einige Nachteile. Der größte Nachteil besteht darin, dass solche sensiblen Daten an Dritte gelangen könnten. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, mögliche Sicherheitslücken auszumerzen und sein System bestmöglich vor fremden Zugriffen zu schützen.
Ein weiterer kleinerer Nachteil ist, dass die Verwendung solcher Taxonomien für Laien auf den ersten Blick doch recht komplex erscheint und eine gewisse Einarbeitungszeit benötigt wird. Daher bietet es sich durchaus an, die vorgefertigten Taxonomien zu verwenden.
4. Bedeutung für die tägliche Praxis und Zusammenfassung
Die auf XML basierende Sprache wird im Bereich der Finanzberichterstattung verwendet, um elektronische Dokumente vereinheitlicht zu generieren. Das ermöglicht eine lückenlose Übermittlung ohne Medienbruch.
Es können vorgefertigte Taxonomien verwendet werden, die der Benutzer nur noch mit den jeweiligen Daten versehen muss.
Laut Einkommenssteuergesetz (EStG) ist die elektronische Datenübermittlung der Bilanz sowie der Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) im XBRL-Format an das Finanzamt rechtlich vorgeschrieben. Mit steigender Digitalisierung steigt also auch die Relevanz der Formate, wie XBRL.